Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.

Veranstaltungsrückblicke

Technologieforum

Das jährliche Technologieforum versteht sich als Diskussionsplattform für Innovation und Technik und orientiert sich vor allem an neuen und technologisch relevanten Themen wie neuerdings die Künstliche Intelligenz oder Themen, die in Bezug zur Energie und dem Klimawandel stehen. Eingeladen werden vor allem externe Experten, die sich nach ihren Vorträgen natürlich auch einer intensiven Diskussion stellen.

2023

Das Untermaß aller Dinge. Kann Digitalisierung in Deutschland überhaupt gelingen?

Hier geht es zum Vortrag (Audio und Folien vom Prof. Heckmann)

https://www.youtube.com/watch?v=eI14KOAx13g

Hier finden Sie den Podcast "Hörsaal" zum Thema vom Deutschladfunk Nova

Prof. Dr. Dirk Heckmann, Lehrstuhl für Recht und Sicherheit der Digitalisierung, TU München hält einen Vortrag zum Thema:

Das Untermaß aller Dinge. Kann Digitalisierung in Deutschland überhaupt gelingen?

An den Vortrag schloß das Gespräch mit Frau Prof. Dr. Anne Paschke, Institut für Rechtswissenschaften, TU Braunschweig an.

Datum: 13. Juli 2023, um 18 Uhr

Ort:  TU Berlin, Hauptgebäude, Hörsaal H 104, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Abstract:

Dirk Heckmann befasst sich seit mehr als 25 Jahren mit Rechtsfragen der Digitalisierung. In diesem Zeitraum hat er insbesondere die Entwicklung der Digitalisierung im öffentlichen Sektor beobachtet, erforscht und teilweise mitgestaltet. Sein (Zwischen-) Fazit ist ernüchternd: Wir führen in Jahresabständen immer wieder die gleichen Diskussionen, was für eine gelingende Digitale Transformation erforderlich ist und getan werden sollte - ohne durchschlagenden Erfolg. Als Bremsklotz wird immer wieder der Datenschutz genannt - aber ist er wirklich „schuld“ an der mangelnden Digitalisierung, wie dies besonders während der Pandemie beobachtet wurde? Oder sind es fehlende oder unzureichende Digitalstrategien, von denen jede Bundesregierung der letzten 20 Jahren gleich mehrere verabschiedet hat? Was aber haben diese gebracht? Wenn Digitalisierung „Chefsache“ sein muss - warum wird sie dann nicht zu dieser gemacht? Eines wird der Referent nicht müde auszuführen: Digitalisierung ist die Lösung für „fast alles“ und es gibt sogar eine verfassungsrechtliche Pflicht für ihre Umsetzung. Das dies kaum geschieht, ist für ihn das „Untermaß aller Dinge“. Zeit für eine Haftung für persönliches Unterlassen der politisch Verantwortlichen? 

Zur Person:

Prof. Dr. Dirk Heckmann, Lehrstuhl für Recht und Sicherheit der Digitalisierung, TU München, verbindet als Verfassungsrichter und Internetrechtsprofessor wie kein anderer in Deutschland Tradition und Moderne. Er sieht es als seine Berufung, neuartige Fragen zu Recht und Sicherheit der Digitalisierung in Geschichten, Bildern und multimedialen Inszenierungen zu beantworten und damit auch außerhalb der juristischen Fachwelt für Verständnis und Rechtssicherheit zu sorgen.  

Seine Lehr-, Forschungs- und Beratungsschwerpunkte liegen in den topaktuellen, zumeist noch wenig ergründeten Rechtsfragen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, im Bildungsbereich sowie Justiz und Verwaltung. Der fachliche Fokus liegt dabei besonders auf dem Datenschutz, der IT-Sicherheit, dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (maschinellen Lernens) und anderer Innovationen.

Der juris Praxiskommentar Internetrecht (6. Auflage 2021, 2.800 Seiten), den er gemeinsam mit seiner Kollegin Anne Paschke (TU Braunschweig) herausgibt, gilt als das deutsche Standardwerk zum Recht der Digitalisierung.

Das „Technologieforum an der TU Berlin“ ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Präsidentin der TU Berlin und der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin.

2022

Im Wettlauf mit dem Gehirn: Ist Künstliche Intelligenz schon intelligent?“

Mit Prof. Dr. Moritz Helmstaedter, Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main.

Vor 50 Jahren wurden die heutigen Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) von der Neurowissenschaft inspiriert. Jetzt hilft die KI auch den Neurowissenschaften, etwa bei der Auswertung von Hunderttausenden von Bildern aus Elektronenmikroskopen oder der Magnetresonanz-Tomographie (MRT). Aus ihnen setzen Wissenschaftler*innen Modelle unseres „Konnektoms“ zusammen, quasi der Verdrahtung unserer Nervenzellen im Gehirn. Einer der führenden Forschenden auf diesem Gebiet ist Moritz Helmstaedter [1]. Er sagt: „Es existiert kein dichterer ‚Dschungel‘ als der im Gehirn. Und das Besondere daran ist, dass die Nervenzellen über diesen Kabeldschungel kommunizieren können.“ Die Frage ist nun: Auch wenn bisher nur kleine Teile dieses Dschungels erforscht sind – kann die Neurowissenschaft durch diese Erkenntnisse jetzt der KI erneut einen entscheidenden Impuls geben?

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2017

"Lassen Sie denken?! Maschinelles Lernen auf dem Weg zur Intelligenz"

Mit Prof. Dr. Stefan Weinzierl, TU Berlin, Fachgebiet Audiokommunikation,
Prof. Dr. Sebastian Möller, TU Berlin, Fachgebiet Quality and Usability und
Prof. Dr. Thomas Sikora, TU Berlin, Fachgebiet Nachrichtenübertragung

Die Forschung im Bereich der künstlichen beziehungsweise maschinellen Intelligenz erlebt gerade einen Boom.  Googles alpha go, Apples Siri, Microsofts Cortana und Amazons  Alexa lassen erahnen, was wir in Zukunft von intelligenten Systemen zu erwarten haben. Die Verarbeitung gewaltiger Datenmengen u.a. mithilfe von künstlichen neuronalen Netzen erlaubt es Maschinen, die Inhalte von Bildern, Videos und Stimmen zu erkennen oder auch Autos autonom zu steuern. Diese Rechenverfahren orientieren sich an der Arbeitsweise des Gehirns und simulieren dazu ein dicht gewobenes Netz aus Neuronen. Computer, die als künstliche neuronale Netze programmiert und verbunden sind, lernen aus Beispielen und können das Erlernte verallgemeinern. Sie erkennen dann auch Muster in Daten, die ihnen unbekannt sind. Um neuronale Netze zu trainieren und die trainierten Daten auf Aufgaben in Echtzeit anzuwenden,  sind einerseits enorm hohe Rechenleistungen erforderlich. Gerade die Steuerung autonom fahrender Autos verlangt blitzschnelle Entscheidungen. Andererseits müssen auch die Rechner-Algorithmen entsprechend effektiv sein. In dieser Veranstaltung soll mit zwei Vorträgen gezeigt werden, was „Maschinelle Intelligenz“ heute leisten kann. Das Technologieforum ist eine gemeinsame Veranstaltung des Präsidenten der Technischen Universität Berlin und deren Gesellschaft von Freunden.

2015

„Industrie 4.0 und was danach kommt“

Dr.-Ing. Matthias Weigold, Industry 4.0, Products & Innovation
Stephan Meier, Leiter Research and Development, Industry 4.0 bei SAP und
Dirk Slama, Director Business Development bei Bosch Software Innovations

Die vierte industrielle Revolution ist eingeläutet. Nach der Mechanisierung, Elektrifizierung und Informatisierung der Industrie hält jetzt das Internet der Dinge und Dienste in die Fabrik Einzug. Unternehmen werden zukünftig – so wird vorausgesagt – ihre Maschinen, Lagersysteme und Betriebsmittel weltweit so vernetzen, dass diese eigenständig Informationen austauschen, Aktionen auslösen und sich gegenseitig selbstständig steuern. Produktionsprozesse und Lieferkettenmanagement werden zu einer Einheit und können zu einem Lebenszyklusmanagement erweitert werden. Das Internet der Dinge verbindet so die physische und die digitale Welt.   Im Hintergrund steht das Bild einer „Smart Factory“, in der eine neue Produktionslogik herrscht. Die Produkte sind selbst Träger von Informationen und so eindeutig identifizierbar und jederzeit lokalisierbar. Sie kennen ihre Historie, ihren aktuellen Zustand sowie die verschiedenen Wege zu ihrem Zielort. Die Produktion kann kurzfristig verändert werden und flexibel auf Störungen und Ausfälle reagieren. Die „Smart Factory" kann damit auch individuelle Kundenwünsche berücksichtigen und selbst Kleinserien oder Einzelstücke rentabel produzieren.

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2014

"Das Auto der Zukunft"

Prof. Dr. Christian H. Mohrdieck, Daimler AG

Alle reden über eMobilität. Dabei richten sich die Hoffnungen auf  Elektroautomobile mit Lithiumbatterien. Aber diese erweisen sich nicht nur als teuer. Sie bringen auch ein erhebliches Gewicht ins Automobil. Deshalb kommen immer mehr Zweifel auf, ob das von der Bundesregierung propagierte Ziel, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen, auf diesem Weg erreicht werden kann. Vielmehr ist zu befürchten, dass rein batteriebetriebene Automobile ein Nischenprodukt für den Stadtverkehr bleiben. Weltweit setzen die Automobilunternehmen eher auf Hybridantriebe als Kombination aus konventionellen Motoren und Elektroantrieben.

Daimler wagt jetzt den radikalen Schritt. Als einziger deutscher Automobilhersteller fertigt er neben solchen Produkten auch Elektroautos mit Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff betrieben werden, da dies der umweltfreundlichste Energieträger ist. Wasserstoff trägt nicht zur Erderwärmung bei. In Brennstoffzellen wird er zu schadstofffreien Wasserdampf umgesetzt.   Um die Wasserstoffversorgung sicher zu stellen, investiert Daimler zudem gemeinsam mit dem Gase-Unternehmen Linde Millionenbeträge in den Ausbau eines Wasserstoff-Tankstellennetz. Eine solche Tankstelle wurde erst kürzlich in Berlin-Charlottenburg eröffnet.

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