Inhalt des Dokuments
»Transforming Solidarities. Praktiken und Infrastrukturen in der Migrationsgesellschaft«
Gefördert im Rahmen der »Grand Challenge Initiatives: Social Cohesion« durch die Berlin University Alliance (BUA).
Unser interdisziplinäres Konsortium versteht Berlin als »Labor« der Migrationsgesellschaft und Solidarität als Antwort auf die Herausforderung des sozialen Zusammenhalts. In den Feldern Arbeit, Wohnen und Gesundheit untersucht es die Bedingungen der Ermöglichung von Solidarität sowie deren Praktiken und Infrastrukturen. Denn letztlich wird in diesen Feldern gesellschaftlich verhandelt, ob und wie solidarisch wir sind. Zudem manifestiert sich für unser Konsortium hier die Krise des sozialen Zusammenhalts ebenso wie die Notwendigkeit, Solidarität neu zu denken.
Wir sprechen von Solidarität in der Migrationsgesellschaft, weil wir Migration und andere Formen der Diversität nicht als Gefährdung von sozialer Kohäsion begreifen, sondern als soziale Realität und damit als Möglichkeitsbedingung neuer Formen der Solidarität verstehen. Arbeit, Wohnen, Gesundheit sind – wie Konflikte um Home-Office, Wohnraum und die Corona-App noch einmal eindrücklich unter Beweis stellen – zentrale Bereiche der vielfach diagnostizierten Krise gesellschaftlicher Reproduktion. Um diesen Herausforderungen auf theoretischer wie empirisch fundierter Weise und im Dialog mit diversen Öffentlichkeiten zu begegnen, wird unser Konsortium in Berlin einen international wahrnehmbaren Forschungsschwerpunkt zur Zukunft der Solidarität in der Migrationsgesellschaft etablieren.
Das Konsortium besteht derzeit aus 16 Angehörigen der Berliner Universitäten (TU, FU, HU und Charité), vom ZfA beteiligt sind Stefanie Schüler-Springorum, Felix Axster und Mathias Berek.
Das Team in alphabetischer Reihenfolge:
Technische Universität, Institut für Architektur, Habitat Unit
Technische Universität Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung
Technische Universität Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung
Humboldt-Universität, Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)
Freie Universität, Institut für Philosophie, Humanities and Social Change Center Berlin
Freie Universität, Institut für Philosophie
Technische Universität, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG)
Humboldt-Universität, Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung
Humboldt-Universität, Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung
Technische Universität, Institut für Architektur, Habitat Unit
Humboldt-Universität zu Berlin, Humanities and Social Change Center Berlin
Prof. Dr. Schüler-Springorum, Stefanie
Technische Universität Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung
Technische Universität, Institut für Architektur, Habitat Unit
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Homepage des Projekts:
oder kontaktieren Sie
Manuela Bojadžijev: manuela.bojadzijev@hu-berlin.de
Robin Celikates: robin.celikates@fu-berlin.de
Pilot study "Decoding Antisemitism: An AI-driven Study on Hate Speech and Imagery Online”
“In our pilot study "Decoding Antisemitism: An AI-driven Study on Hate Speech and Imagery Online”, we aim at analyzing antisemitic hate speech and imagery on mainstream news websites and social media platforms in different European contexts. The international research project - a close cooperation between ZfA and King’s College in London is funded by the Alfred Landecker Foundation for at least three years.”
For more info, please also visit the website of the Landecker Foundation: https://www.alfredlandecker.org/en/article/decoding-antisemitism.
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt kann in die Hauptphase starten
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat entschieden, das neue Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) für zunächst vier Jahre zu fördern.
Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist ein Verbund aus elf Hochschul- und Forschungsinstituten, die in zehn verschiedenen Bundesländern angesiedelt sind und dadurch auch die regionale Vielfalt gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nehmen. Zusammen sollen die mehr als 100 Wissenschaftler*innen aus vielen verschiedenen Disziplinen mit empirischen Untersuchungen und großangelegten Vergleichen praxisrelevante Vorschläge erarbeiten, die dazu beitragen, gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen. Sie decken Aspekte wie Identitäten und regionale Erfahrungswelten, Ungleichheiten und Solidarität, Medien und Konfliktkultur, Polarisierung und Populismus, aber auch Antisemitismus und Hasskriminalität ab und erforschen diese im europäischen Vergleich und darüber hinaus.
In der anderthalbjährigen Vorphase des FGZ, in der das Gründungskonzept für das Institut erarbeitet wurde, wurde ein umfangreiches Forschungs- und Transferprogramm mit mehr als 70 Teilprojekten und institutsübergreifenden Arbeitsbereichen entwickelt, die ab dem 1. Juni 2020 realisiert werden.
Neben der Technischen Universität Berlin gehören die Universitäten Bielefeld, Bremen, Frankfurt/Main, Halle-Wittenberg, Hannover, Konstanz und Leipzig sowie das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen, das Leibniz -Institut für Medienforschung Hamburg und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena zu dem Verbund.
Wir freuen uns sehr darauf, die hochaktuellen Fragen nach gesellschaftlichem Zusammenhalt gemeinsam mit den zehn Partnerinstituten zu untersuchen“, sagt Prof. Stefanie Schüler-Springorum, die Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung, das die TU Berlin im FGZ vertritt. „Gerade in der aktuellen Covid-19-Krise zeigen sich die Ambivalenzen des Phänomens ‚Zusammenhalt‘. Viele Menschen zeigen Solidarität auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft, aber zugleich verschärfen sich nationale Egoismen. Und es grassieren wilde Verschwörungstheorien über die Herkunft des Virus, die an ganz andere Zeiten erinnern.
Das interdisziplinär besetzte FGZ-Team am Zentrum für Antisemitismusforschung geht in seinen Forschungsprojekten diesen Ambivalenzen nach. Es fragt nach den Dynamiken von Ein- und Ausschluss, befasst sich aber auch mit pluralistischen Zusammenhaltskonzepten, die gerade von marginalisierten Gruppen formuliert wurden und werden. Im Mittelpunkt stehen die Geschichte und Gegenwart von Antisemitismus und Rassismus sowie die Perspektiven der Betroffenen.