Inhalt des Dokuments
Arbeitsstelle Jugendgewalt und Rechtsextremismus
Ausgangslage:
Rechtsextreme
Aktivitäten und fremdenfeindliche Verhaltensweisen werden spätestens
seit der deutschen Vereinigung als ein dauerhaftes Problem
wahrgenommen. Während rechtsextreme Parteien in den letzten Jahren
aufs Ganze gesehen an Anhänger verloren haben, geht von
parteidistanten Zusammenschlüssen und verschiedenen rechtsextremen
Jugendszenen eine anhaltende Attraktivität aus.
Eine Gefahr für
das politische System der Bundesrepublik stellt der heutige
Rechtsextremismus nicht dar. Die Beschimpfungen, Bedrohungen und die
gewalttätigen Angriffe auf Fremde, darunter viele Migranten, sind
allerdings eine dauernde Gefahr für diesen Personenkreis. Zugleich
sind die fremdenfeindlichen Attacken eine Bedrohung des friedlichen
Zusammenlebens. Übergriffe gegen Minderheiten verletzen
gesamtgesellschaftlich gültige Normen.
Forschungen zeigen, dass
der überwiegende Teil der fremdenfeindlichen Gewalttätigkeiten von
jungen Männern unter 25 Jahren begangen wird. Sie treten meist in
Gruppen auf, deren Verhaltensstil durch eine Enttabuisierung, ja
Ästhetisierung körperlicher Gewalttätigkeiten und
minderheitenfeindliche Haltungen gekennzeichnet ist.
Manche
rechtsextreme Szenen stellen sich über ihr Erscheinungsbild, ihre
Emblematik, Musik und andere Medien in die Tradition militanter und
chauvinistischer politischer Bewegungen. Eine extreme Provokation
stellen Stilzitate des historischen Nationalsozialismus dar. Andere
Szenen sind über ihre äußere Selbstdarstellung heute von
nichtrechtsextremen Gruppen kaum zu unterscheiden.
Rechtsextreme
Jugendszenen stellen ein Übergangsfeld dar, das von typisch
jugendkulturellem Verhalten und von politischen Aktivitäten
gleichermaßen gekennzeichnet ist. Die Überlagerung von Jugendkultur
und politischem Extremismus kann zu ideologischen Radikalisierungen
und zu unerwünschten Lernprozessen führen. Andererseits bieten aber
niedrigschwellige Zugänge zu diesen Szenen auch Ansatzpunkte für
Interventionen. Hier sind Elternhaus, Schule und
Ausbildungseinrichtungen sowie die Kinder- und Jugendhilfe gefragt.
Aufgabe:
Die Arbeitsstelle unterstützt
eine kontinuierliche und professionelle pädagogische Praxis mit
Kindern und Jugendlichen. Ziel ihrer Arbeit ist es, jungen Menschen in
offenen Milieus positive Erfahrungen eines zivilen Zusammenlebens und
selbstbestimmter Bildungsprozesse zu ermöglichen.
Die
Arbeitsstelle
• informiert über
Jugendgewalt, Fremdenfeindschaft und Rechtsextremismus
• berät bei der Konzeption, Planung und
Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen
•
wirkt bei Fortbildungsveranstaltungen mit
•
berät Akteure in der kritischen Auseinandersetzung mit
Rechtsextremismus
• betreibt im Rahmen von
Lokal- und Regionalstudien Forschungen zur Situation von Jugendlichen
in Berlin und Brandenburg
Zielgruppen:
Zielgruppen der Arbeitsstelle sind öffentliche und freie Träger
der Jugendhilfe, Lehrkräfte und andere Pädagogen sowie Dienststellen
der Bundesländer Berlin und Brandenburg.
Entwicklung:
Die Einrichtung der Arbeitsstelle
Jugendgewalt und Rechtsextremismus wurde 1999 vom damaligen Leiter des
Zentrums für Antisemitismusforschung, Herrn Prof. Dr. Benz,
initiiert. Mit der Arbeitsstelle wurde eine Schnittstelle zwischen der
politischen und pädagogischen Praxis und der wissenschaftlichen
Praxis eingerichtet.
In den Jahren 2002 bis 2008 wurde die
"Arbeitsstelle Jugendgewalt und Rechtsextremismus"
kontinuierlich aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie
Berlin (DKLB-Stiftung) finanziert. Seit April 2008 wird sie von der TU
Berlin getragen.
Publikationen:
Die an der Arbeitsstelle
entstandenen Publikationen finden Sie hier [1].
Kontakt:
michael.kohlstruck[at]tu-berlin.de
[2]
Tel: 314-25838
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