Strategisches Controlling

Lehrenden-Befragung

Zentrale Befragungen von Lehrenden zu den Rahmenbedingungen und der Ausgestaltung von Lehrtätigkeiten sind an der TU Berlin bisher als anlassbezogene Sonderbefragungen im Kontext der Corona-Pandemie durchgeführt worden. Sie wurden vom Vizepräsidenten für Studium und Lehre in Auftrag gegeben und richteten sich an alle Beschäftigten der TU Berlin mit Lehraufgaben.

2021: Lehre und Prüfungen unter Pandemie-Bedingungen

Die zweite zentrale Lehrendenbefragung der TU Berlin zu Lehre und Prüfungen unter Pandemie-Bedingungen hat vom 16. November bis zum 12. Dezember 2021 stattgefunden. Befragt wurden alle Hochschullehrenden, wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, Lehrbeauftragte und Honorarlehrkräfte. Ziel der zweiten Lehrendenbefragung war es, die aktuellen Herausforderungen des Lehr- und Prüfungsbetriebs erfassen, um schnellstmöglich bedarfsbezogene Anpassungen zu realisieren. Darüber hinaus sollten die Befragungsdaten die Grundlage für eine fundierte empirische Zwischenbilanz des digitalen Lehr- und Prüfungsbetriebs an der TU Berlin bilden, die wiederum für die Weiterentwicklung von Studium und Lehre genutzt wird. 

Die Befragung ist zudem zusammen mit der Studierendenbefragung zum gleichen Thema konzipiert worden, so dass für eine Vielzahl Ergebnissen vergleichbar sind. Ein ausführlicher Bericht zum Vergleich beider Gruppen ist unter dem Titel „Kurzbericht Bilanzbefragungen: Vergleich Studierende/Lehrende WiSe 21/22“ (Sascha Kubath/Wenke Seemann, 2022) veröffentlicht worden.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Lehrsituation Wintersemester 2021/22

Die Bilanz des Wintersemesters 2021/22 ist durchwachsen. Die geplante Mischung von Präsenz- und Onlineangeboten hat sich im Laufe des Semesters aufgrund der Pandemielage immer stärker auf den Onlinebereich verschoben. Das Nebeneinander von Online- und Präsenzangeboten ist aufgrund fehlender Lernräume (WLAN) an der TU als suboptimal zu bewerten, da eine Belegung unterschiedlicher Formate, die zeitlich nah beieinander liegen für Studierende nicht umsetzbar ist. Hybride Formate sind von ca. einem Drittel der Lehrenden angeboten worden, waren aber häufig von technischen Problemen begleitet. Insgesamt stellte die Raumplanung und die unzureichende technische Ausstattung von Lehr- und Lernräumen das größte Problem für Lehrende im Wintersemester 2021/22 dar.

Digitale Lehre unter Pandemiebedingungen

Kritische Befunde müssen insbesondere im Vergleich mit den Daten der ersten Lehrendenbefragung 2020 (Seemann 2020) konstatiert werden: Die Belastung im Bereich Lehre hat im Vergleich zum Sommer 2020 (48%) deutlich zugenommen: 72% der Befragten geben aktuell an, dass im Vergleich zur regulären Präsenzlehre der Aufwand für die Durchführung von Lehre deutlich höher bzw. höher ausfällt. Die Beurteilung der Qualität der Kommunikation bzw. Interaktion mit Studierenden fällt hin-gegen signifikant schlechter aus: Der Anteil der Lehrenden, der von einer (deutlich) niedrigeren Qualität der Kommunikation spricht, hat im Vergleich zu 2020 (37 %) mit 71 % signifikant zugenommen. Zudem geben 71 % der Befragten an, dass die aktive Beteiligung der Studierenden im Vergleich zur regulären Präsenzlehre (deutlich) niedriger ist.

2020: Lehrenden-Befragung zum digitalen Sommersemester

Aufgrund des durch die Corona-Pandemie notwendigen Präsenznotbetriebs (20.03.-17.05.2020) bzw. des eingeschränkten Präsenzbetriebes (11.03.-19.03. sowie seit 18.05.2020) der TU Berlin hat die Lehre im Sommersemester 2020 erstmals ausschließlich digital stattgefunden. Die erste zentrale Lehrenden-Befragung 2020 hat deshalb sowohl die Erfahrungen der Lehrenden mit der Organisation und Umsetzung der Online-Lehre als auch ihre Bewertung der spezifischen Herausforderungen und Potenziale sowie der bestehenden Handlungsbedarfe für das Wintersemester 2020/21 erhoben. Ziel der Befragung war es, auf dieser empirischen Grundlage, notwendige Anpassungen für den Lehrbetrieb unter Pandemie-Bedingungen abzuleiten und in den Gremien zu diskutieren.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die TU Berlin hat das erzwungene digitale Online Semester aus Sicht der Mehrzahl der Lehrenden insgesamt gut gemeistert, das Krisenmanagement der TU Berlin wurde unter den gegebenen Umständen von einer deutlich überwiegenden Mehrheit positiv bewertet.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemieentwicklung und des nicht absehbaren Endes der Pandemie bedingten Einschränkungen der Präsenzlehre, sollten folgende Aspekte hinsichtlich einer kurz- und mittelfristigen Verbesserung der Voraussetzungen und Bedingungen guter Lehre an der TU Berlin diskutiert werden (vgl. Handlungsbedarf): Umgang mit Mehrarbeit, Arbeitsbelastung und Ausstattungsdefiziten, Umgang mit hohen Drop-Out-Raten von Studierenden in Lehrveranstaltungen und der deutlich gesunkenen Qualität der Kommunikation/Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden

Die Ergebnisse wurden in folgenden Gremien präsentiert und diskutiert:

  • Dekanerunde - 09.10.2020

  • Arbeitskreis QM (Studiendekanrunde) - 22.10.2020

  • Akademischer Senat - 28.10.2020

  • P-Routine (Handlungsempfehlungen) - 10.11.2020

  • LSK (Handlungsempfehlungen) - 17.11.2020

© TU Berlin | Janina Göbel

Infografik 2020

Zentrale Ergebnisse der Befragungen zum "Corona-Semester" 2020

Kontakt

Wenke Seemann

Evaluation und Begleitforschung

wenke.seemann@tu-berlin.de

+49 30 314-29366

Einrichtung Strategisches Controlling
Sekretariat SC LE
Raum H 1555